LünKI ist ein innovatives Forschungsprojekt von der Computerlinguistin Aurelie Herbelot und der NDR Plattdeutsch-Redaktion in Kiel. Der kleine KI-Spatz, der den Großen zeigt, wie es auch anders geht! LünKI steht für „Lütte native KI“.
Ich hätte ihn 1991 fast einmal kennenlernen dürfen, den „pontifikalen“ (brückenbauenden) Kommunikologen, der es gewohnt war, polyglott über medien(philosophische) Abgründe zu springen, wie kein anderer.
Jahrzehnte später nach Berlin ins Flusser Archiv pilgernd, fotografierte ich seine Reiseschreibmaschine – auf der er wichtige Teile seines Werks getippt hatte. Die Rede ist von Vilém Flusser (1920-1991), dessen Philosophie Jahrzehnte später noch soviel visionären Biss hat, dass man damit sogar die aktuelle KI-Entwicklung analysieren kann.
Vom Subjekt zum Projekt
Vilém Flusser würde die KI nicht bloß als technologische Neuerung betrachten, sondern als einen tiefgreifenden, strukturellen Umbruch, der das Wesen der menschlichen Kommunikation, der Gesellschaft und des Seins selbst neu definiert.
Pragmatisch denkenden „auf-den-Punkt-kommern“ sei der Sprung zu 3. empfohlen, da geht es gleich ans Eingemachte.
1. Die ontologische Frage: „Was ist es?“ – KI als Apparat und Programm
Flusser würde die Frage „Was ist KI?“ nicht mit einer simplen Definition beantworten. Er würde sie vielmehr als Symptom und zugleich als Katalysator eines neuen Seinszustandes analysieren. Für ihn wäre die KI in erster Linie der vorläufige Höhepunkt in der Entwicklung von Apparaten.