Von wegen Quiet

Hüüt mal op Hochdüütsch

Es ist der 29. Juni. Eine der letzten Gelegenheiten Fotos auf der Kieler Woche zu schiessen. Vor der Woderkant-Bühne herrscht dichtes Gedränge, jeder Betonkübel ist mit Fussballfans besetzt, die einen kleinen Blick aufs Spielgeschehen erhaschen wollten. Havertz und Musiala machen das 2:0 gegen unsere dänischen Nachbarn klar. Jubel, grosse Ausgelassenheit, die Menge angenehm euphorisiert. Und dann ist es schön, einfach nur Teil von ihr zu sein. Klein, unbedeutend, neugierig, treibend, bis zur nächsten Sensation. Und die, ganz ehrlich, erlebe ich auf der Jungen Bühne mit Quietgirl.

Alles andere als leise, fritiert die Girlsband aus Lübeck meine Gehörgänge mit allerfeinstem Post-Grunge, -Punk, Rock, tiefen Bässen, gepaart mit Tempi-Wechsel und harten Heavy-Metal-Riffs und die Bühnenperformance der Mädels haut mich einfach um. Ich muss an die Frontfrau von Garbage „Only happy, when it rains …“, denken, mein Gott sind die 90er lange her. Egal. Ich bin hier und die Crowd hat mich am richtigen Platz ausgespuckt. Einfach grossartig.